Cool bleiben wenn’s kalt wird!

Bei der diesjährigen bundesweiten Krisenmanagement-Übung LÜKEX proben Behörden und Gasversorger den Ernstfall.

Bürgerkommunikation für den Krisenfall

Bei der diesjährigen bundesweiten Krisenmanagement-Übung LÜKEX proben Behörden und Gasversorger den Ernstfall: Was, wenn die Gasversorgung in Deutschland an ihre Grenzen gerät? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe führt die Übung durch und setzte das Thema Kommunikation auf die Agenda des vierten vorbereitenden LÜKEX-Thementags. Am 12. und 13. September 2018 trafen sich die Teilnehmer der Krisenübung in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz zum Thementag in Bad Neuenahr-Ahrnweiler bei Bonn. Mit dabei sind Vertreter von Bundes- und Landesbehörden und von Versorgungsunternehmen.

Unser Plädoyer: Energiepolitische Vorhaben brauchen Bürgerkommunikation – vor allem im Krisenfall!

Über die Bedeutung von gesellschaftlicher Akzeptanz für energiepolitische Vorhaben referierte Johanna Härtl aus unserem Team Bürgerkommunikation. Das Plädoyer: Energiepolitische Projekte können an fehlender Akzeptanz in der Bevölkerung scheitern – vor allem im Fall einer akuten Krise. Jedes energiepolitische Vorhaben braucht durchdachte und passende Kommunikation. Im Katastrophenfall müssen Behörden und Versorgungsunternehmen mit Zustimmung durch die Menschen im Land rechnen können. Denn wenn die Gasversorgung zusammenbricht und die Bürger zweifeln die Handlungsempfehlungen der Behörden an, kann ein Chaos entstehen, das die Krisensituation noch weiter verschärft.

Die Währung „Vertrauen“ will mit nachhaltiger Kommunikation verdient werden

Was Behörden und Unternehmen im Krisenfall brauchen, um die Bürger zu erreichen und um Handlungsspielraum zu erhalten, sind Akzeptanz, Renommee und Vertrauen in der Bevölkerung. Nur wer von den Menschen als legitime Autorität anerkannt wird und bei wem sich die Bürger in guten Händen fühlen, der wird das Heft auch im Krisenfall in der Hand behalten können. Dieses Vertrauen dürfen Behörden und Unternehmen nicht als Selbstverständlichkeit voraussetzen. Umfrageergebnisse bescheinigen staatlichen Behörden, Unternehmensvertretern und auch den Medien kein großes Ansehen in der Bevölkerung. Gegenüber Feuerwehrmännern oder Ärzten ist das Vertrauen in der Bevölkerung dagegen am höchsten – was zwar im Krisenfall nicht schadet, aber dem Krisenmanagement der Behörden nicht weiterhilft.

Was hilft, ist eine langfristige Kommunikationsstrategie, welche die Bürger und die im Katastrophenfall handelnden Behörden näher zusammenbringt – und zwar schon vor der Krise. Damit die Bürger wissen, dass sie im Falle eines Falles auf die Behörden und Energieversorger zählen können und damit die Behörden und Versorger wissen, dass das Verhalten der Bürger keine völlig unbekannte Größe darstellt, kann Bürgerkommunikation helfen, Vertrauen aufzubauen und den Faktor des Unbekannten zu reduzieren.

Selbstverständlich gibt es kein Patentrezept für die richtige Öffentlichkeitsarbeit, aber wenn Bürgerkommunikation dauerhaft Früchte tragen soll, erfüllt sie diese Kriterien:
-    offensiv und dialogfreudig
-    frühzeitig und langfristig
-    zielgruppengerecht und auf den passenden Kanälen
-    verständlich und einfach
-    wertschätzend und bürgernah
-    aufrichtig und wahrhaft

Mehr zum Thema:

Weitere Informationen und Download-Möglichkeiten zu der diesjährigen LÜKEX-Übung finden Sie direkt beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: LÜKEX

Leistungen: Bürgerkommunikation und Krisenkommunikation

Ihre Ansprechpartnerin

Karin Schrott

Dr. Karin Schrott
+49-911-530 63-119
ksc[at]kaltwasser.de