Schadstoff-Alarm im Badesee

Ist das Planschen nun gesundheitsgefährdend?

Chancen und Grenzen des Krisenmanagements

Welchem Schaden sind „beschuldigte“ Unternehmen ausgesetzt und welche Maßnahmen können sie ergreifen?

Medienberichterstattung über krebserregende Chemikalien in Seen, besorgte Bürger und Politiker über eine mögliche Trinkwasserbelastung sowie schwere Vorwürfe gegenüber lokalen Industrieunternehmen - in solchen Situationen gilt es Ruhe zu bewahren, die Situation zu analysieren und die Krise nicht eskalieren zu lassen.

Agenturleistung: Issue-Management, Beratung und Unterstützung in Krisenfällen, auch und insbesondere vor Ort am Krisengeschehen

Ausgangssituation:

Ein beliebter kleiner Badesee im fränkischen Umland erregt öffentliche Aufmerksamkeit durch lokale Medienberichterstattung. Die Proben des Wasserwirtschaftsamtes Mittelfranken weisen eine erhöhte Konzentration von Perfluoroctansulfonat, kurz PFOS, aus. Diese Substanz steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Der Schadstoffe kann in der Umwelt kaum oder nur sehr langsam abgebaut werden. Politiker und die Bevölkerung sorgen sich auch um die Qualität des Trinkwassers aufgrund der hohen Schadstoffkonzentration. Verdachts- und Schuldvermutungen werden gegen ortsansässige Industriebetriebe erhoben.

Zielsetzungen:

  • Den Badesee wieder nutzbar machen und Schaden  (gesundheitlich und wirtschaftlich) für die Bevölkerung abzuwenden bzw. zu minimieren
  • Bei der Aufklärung der Bevölkerung unterstützen und einen Teilbeitrag in klarer Rolle und Verantwortung leisten
  • Schaden vom betroffenen Unternehmen abwenden bzw. minimieren und besonders als beteiligtes Unternehmen auch den ungerechtfertigten Verdacht des Verursachers ausräumen
  • Als verantwortungsvolles Unternehmen in der Region, aber auch bei Mitarbeitern, Partnern und Kunden, zu agieren und als solch es wahrgenommen zu werden

Vorgehensweise

Vorbereitung:

 

Schritt 1:     

Zunächst identifizierte die Geschäftsführung die Vorwürfe gegenüber dem Unternehmen als potentielle Krisengefahr. Um die Reputation zu schützen und mögliche wirtschaftliche Schäden einzudämmen, fiel die Entscheidung, professionelle Hilfe extern anzufordern.

 

Schritt 2:  

Daraufhin berief Kaltwasser kurzfristig einen internen Krisenstab ein – bestehend aus  Geschäftsführung, Werksleitung, Umweltbeauftragten, technischen Ingenieuren und der Unternehmenskommunikation. Es wurde intern ein Projektname vergeben, der nicht das Wort Krise beinhaltete. Dies ist ein wichtiger Bestandteil um Sekundärkrisen zu vermeiden.

Schritt 3:    

Die weitergehenden Projektteam-Treffen fanden überwiegend persönlich vor Ort statt – mit kurzen Entscheidungswegen. Zu Beginn wurden zudem Verantwortlichkeiten sowie der Projektrahmen festgelegt.

Schritt 4:    

Parallel fand die Informationsbeschaffung und –aufbereitung statt. Diese bildeten die Grundlagen, um Taktik, Sprachregelung und Kernbotschaften festzulegen.

Schritt 5:    

Zeitnah führten wir das Stakeholdermapping zur Eruierung der Interessensgruppen durch. Wichtig war hier besonders der Blick auf mögliche Interessenkonflikte, auf die historischen Geschehnisse sowie die Betrachtung der geografischen und geologischen Gegebenheiten. 

Schritt 6:    

Die Suche nach Experten und Zeitzeugen war Bestandteil des Issue-Managements. Die Kontaktaufnahme zu den Behörden und kommunalen Trägern waren nächste wichtige Schritte. Parallel zur Medienbeobachtung wurden regionale und überregionale Journalisten kontaktiert.

Schritt 7:    

Das Projektteam bewältigte die Krise innerhalb weniger Jahre. Der Krisenverlauf war wellenförmig, insbesondere aufgrund der saisonalen Besonderheiten.

Fazit

Generell gilt: Ruhe bewahren, Situation analysieren und das Gefahrenpotential – hier besonders den Reputationsschaden – abschätzen und einordnen. Wenn Sie dann hierfür ein erfahrenes Team im Unternehmen aufstellen können, wird das Issue auch nicht zur Krisen eskalieren. Und vielleicht ergeben sich aus dieser Situation sogar neue Geschäftsbeziehungen und positive Entwicklungen. Sie wissen schon: Jede Krise birgt auch eine Chance.

Jede Krise kann professionell bewältigt werden - mit folgenden Teilschritten:
•    Beschaffen Sie genug Informationen (u.a. Studien, Hintergrund-Informationen, historische Begebenheiten)
•    Bewerten Sie das Risiko und schätzen Sie die Gefahrenlage angemessen ein
•    Eruieren Sie die Stakeholder sowie deren Befindlichkeiten und Beweggründe
•    Recherchieren Sie nach Experten und Multiplikatoren/Meinungsführern
•    Definieren Sie einen Sprecher, seine Rolle sowie seine Entscheidungsbefugnisse
•    Erstellen Sie eine Roadmap inklusive Sprachregelung und Kernbotschaften
•    Kommunizieren Sie regelmäßig und machen Sie Ihre Aktivitäten sowie Hintergründe sichtbar - auf  Webseiten, in Pressetexten und Hintergrundberichten
•    Nehmen Sie Kontakt zu Stakeholdern auf – angemessen und adäquat -  auf unterschiedlichsten Wegen und Formaten
•    Führen Sie passende Veranstaltungen
      z.B. Runder Tisch in der Gemeinde, Informationsveranstaltung für Anwohner/interessierte Bürger
•    Dokumentieren Sie die Ereignisse im Projektverlauf

 

 

Ihre Ansprechpartnerin

Brigitte Kaltwasser

Brigitte Kaltwasser
+49-89-2441 774-105
bka[at]kaltwasser.de